Bereits 1994 wurde das Wehr in Freyburg neu errichtet. Das alte Wehr war in den 70er Jahren zerbrochen. Die Absenkung des Wasserspiegels hatte Auswirkungen auf Bauten, Grundwasser und die Umwelt.

Seit 2009 wurde die Wiederinbetriebnahme der Wasserkrafterzeugung beantragt.

Die geforderte Umweltvertäglichkeitsstudie beinhaltete die Untersuchung von mehreren Quadratkilometern. Nicht nur regionale Tiere und Pflanzen, sondern auch Auswirkungen auf Zugvögel mussten untersucht werden. Wie in allen Fällen von Veränderungen formierte sich auch hier massiver Wiederstand. Zur Verhinderung der Wasserkraft gründete man einen Verein mit 58 Mitgliedern. Nach zähen Ringen und schwierigen Disskussionen wurde dann 2013 die Baugenehmigung erteilt.

Zunächst galt es etwa 14.000 cbm, von der Stadt Freyburg in den 60iger Jahren abgelagerten Müll, aus den Gräben wieder zu entfernen und fachgerecht zu entsorgen. Auch Munition aus dem 2. Weltkrieg wurde gefunden.

Es war nicht einfach die Baugrube trocken zu halten. Die Sohle der Grube befand sich etwa 6 m unter dem Wasserspiegel.

Es mussten aus dem Inneren des Gebäudes 130 cbm Beton ausgebohrt werden. Der alte Beton war bis zu 3 m stark, bemerkenswerter Weise ist man damals ohne Stahl ausgekommen und es hat auch gehalten. Weil das Gebäude auf Pfählen steht, wurde der Umbau zusätzlich erschwert.

Beim Neubau wurden etwa 2.500 cbm Beton und 800 Tonnen Stahl verbaut. Der Zulauf ist mit einem Parkplatz überbaut. Nach elf Monaten Bauzeit wurden die Turbinen im Oktober 2014 in Betrieb genommen.